*--- Gedanken aus einem Brief an Manuel Siegert ---*

Ich wuerde so gerne wieder ich sein koennen. Mich leben koennen, aber ich
komme nicht dazu, ich werde erstickt.
Ich weiss nicht, ich fuehle mich schrecklich, mein Leben rennt an mir
vorbei, dahin, ich stehe daneben, denn da rennt nicht Solveig, da rennt
ein Abbild, ein schlechtes Abbild.
Ich fuehle nicht jede Sekunde die ich lebe, as I used to.
Ich finde mich nicht in mir wieder. Ich suche, aber ich mache so viel
Nicht-Solveig Sachen, dass ich ganz wahnsinnig werde.
Ich sehe mich und fuehle mich, und tus im naechsten Moment doch nicht
mehr.
Ploetzlich bin ich da, und ploetzlich nicht mehr. Einfach verschwunden.
Aber ich spuere das falsche, in jeder Sekunde, in jedem Moment, bei jedem
Atemzug. Es macht mich schwach, leer.
Untaetig.
Mir fehlt mein Ziel, meine Lebensaufgabe ist entschwunden. Ich weiss nicht
mehr warum. Ich sehe nicht und seh doch so unbeschreiblich viel.
Ich weine nicht und weine doch den ganzen Tag.
Ich trockne aus und ertrinke trotzdem.

Woher, wohin, hier. Was ist hier.
Ist hier hier, oder dort.
Wenn hier hier ist, dann ist es nicht dort.
Wenn hier aber dort ist, so waere dort hier,
und hier nicht hier.
Wie kann aber hier nicht hier sein?
Hier ist nicht dort auch wenn dort hier ist,
denn hier und dort sind hier,
waerend hier nicht dort ist.

ja. Das ist es.

Kommunikation

was ist das, woher kommt es.
und was bedeutet es?
Ja, die Bedeutung ist wichtig,
indem ich nicht kommuniziere, brauche ich mich nicht zu zeigen,
mein Gott, die Wahrheit
1000de von Menschen laufen rum.
Dummheit, Profilierung, Doktor, Chef,
Krawatte Du moderne Seele/
Wind streicht durch die Haare,
streichelt jeden einzelnen, behuetet ihn,- sanft.
Die Antwort ist niederrtaechtig, achtungslos, ignorant und selbstherrlich;
Kein Laecheln, wenig Neugierde-
Begierde.
Bin ich in der falschen Zeit,
oder war die Zeit schon immer falsch?

Was ist Leben und wo ist die Grenze zu vegetieren?

Schotter, Humpeln, Rennen
und Profilierung.
Graue schwere Wolken, in der Ferne geht die Sonne unter
und auf.
Es ist Abend.
Grosse dunkle Augen schauen ihr erwartungsvoll entgegen,
jauchzen, quietschen,
kleine Greifhaende.
Das Leben ist schoen, das bin ich,
Ich, Ich, Ich, ich huepfe.
Es jauchzt. Das bin ich.
und wer bist Du?
Zeig mir Dein Ich, ich will es sehen!
Das bin ich, ich huepfe,
ich gluckse.
Zeig mir Dein ich!
Ich fahre Dir sanft ueber die Nase.

Du hast Dein Ich verloren?
Ich geb Dir meine Hand.
Ich helfe Dir zu finden.

Grosse dunkle Augen streicheln Deine Seele/

Menschenwuerde, gross.
Doch ist der Mensch der Wuerde
wert?
Das Amulett. Sonne, Liebe.
Schenk der Menschheit dieses, ihr Amulett,
wird sie es achten?
Tritt Steine mit Fuessen, achtet Liebe nicht,

achtet sich nicht.-
Das is(s)t Leben.

Realer Idealismus ist die Antwort.


Meine Welt ist nicht mehr die, die sie einst war.
Ich sitze hier im Realismus,
er erstickt und belebt mich.
ich weiss nicht wie zu aendern ihn,
noch ob aendern eine Loesung.
Ist da ein Nutzen?
Habe ich sie aufgegeben diese Menschheit?
Hab ich mich, mein Meeresengel-Dasein aufgegeben?
Nein.
nur bemerke ich, wie gross die Buerde ist ein Meeresengel zu sein.
Sie waechst und waechst, wird groesser und schwerer
und lieblicher abzuwerfen.
Doch moechte ich sie behalten, kaempfen fuer und mit Liebe.


Mein Grund ist meine Seele,
mein Mittel ist Deine Seele,
mein Ziel die Seele der Gesellschaft.


Ich sein, Du sagen, Wir fuehlen.-

Seaangel_06/06/2000



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